Uhu

Artensteckbrief - Uhu (Bubo bubo)

Man begegnet einem Uhu nur sehr selten, aber wenn, dann ist es ein beeindruckendes Erlebnis: Mit bis zu vier Kilogramm Körpergewicht und einer Flügelspannweite von 1,70 m ist die weltweit größte Eule ein erhebender An­blick. Mit kraftvollen Flügelschlägen steigt sie empor, um dann geschickt zwischen Baumstämmen hindurch zu navigieren.

Nur wenige hundert Uhus leben in Österreich. Bis zu 27 Jahre alt kann ein Uhu in freier Natur werden. Natür­liche Feinde hat ein erwachsener Uhu kaum, einzig der Steinadler kann ihm gefährlich werden. Anders sieht es bei den Jungtieren aus: Nur 30 % überleben das erste Jahr.

Die Nahrung des Uhus bilden Mäuse, Hasen, Tauben und viele weitere Arten. Insgesamt 50 Säugetier- und 180 Vogelarten konnten bei Untersuchungen seiner Gewölle nachgewiesen werden. Bemerkenswert ist da­bei, dass Uhus ihren Speiseplan an der Häufigkeit der Beutetiere in ihrem Jagdgebiet ausrichten. Auch Schnecken und Würmer ergänzen seine Nahrung, in Lebensräumen mit Gewässern ebenso Krebse und Fische.

Uhupaare gehen sehr fürsorglich miteinander um. Während der gesamten Brutzeit wird das Weibchen vom Männchen mit Nahrung versorgt – sie verlässt das Gelege praktisch nie. Wenn die Jungvögel geschlüpft sind, werden sie von den Eltern bis zum Alter von fünf Monaten versorgt.

Neben illegaler Jagd stellen Stromleitungen (32,5 % aller untersuchten Todesfälle) und der Straßen- und Bahnverkehr (29,5 % der Todesfälle) die größten Gefahren dar. Jeder zehnte tote Uhu war mit Drahtzäunen kollidiert, die in seinem Lebensraum errichtet wurden. Vor einigen Jahren kamen Windkraftanlagen als neue Todesursache hinzu. Die Zahl der Opfer wird dabei mit dem Trend, Windkraftanlagen nun auch in Wäldern und halboffenen Landschaften – eben dem Lebensraum des Uhus – zu errichten, weiter steigen.

Uhus sind entsprechend der Vogelschutzrichtlinie europaweit streng zu schützen. Wichtig beim Uhuschutz ist die Erhaltung vielseitig strukturierter Landschaften. Auch dürfen Wiesenflächen nicht aufgeforstet oder zu Ackerflächen umgebrochen werden, da sie dann nicht mehr als Nahrungs­flächen dem Uhu zur Verfügung stehen.

Wesentlich für eine erfolgreiche Brut ist die absolute Störungsfreiheit in der weiten Umgebung. Selbst Kletterer, Mountainbiker und andere Outdoor-Sportler können durch Störungen die Aufgabe der Brut auslösen.

Der Uhu ist im Natura 2000-Vogelschutzgebiet „Waldviertel“, in dem auch der Naturpark Nordwald liegt, ausgewie­senes Schutzgut und ist auch Teil des Naturparkkonzepts.