Arnika

Artensteckbrief - Arnika (Arnica Montana)

Die Arnika ist eine wahre Gesundheitsquelle. Sie ist bekannt dafür, dass sie bei Verletzungen, ganz gleich ob Zerrungen, Prellungen, Stauchungen oder Quetschungen, als Tinktur und Salbe und ebenso als homöopathisches Präparat hilft.

Neben dieser bekannten medizinischen Wirkung sind die Inhaltsstoffe der Arnika – ätherischen Öle, Flavonoide und weitere Substanzen – in der Lage, Entzündungsreaktionen zu bekämpfen, schlecht heilende Wunden zu schließen und bei rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden, Gicht und Venenleiden heilsam zu wirken. Die Homöopathie setzt die Heilkraft der Pflanze auch bei bestimmten Herz- und Kreislaufleiden wie Angina pectoris, Herzinsuffizienz und Arteriosklerose ein.

Von einer innerlichen Anwendung – außer in homöopathischen Verdünnungen – ist man heute aufgrund der Giftigkeit der Pflanze weitgehend abgekommen. Empfindliche Personen müssen in seltenen Fällen auch mit allergischen Reaktionen rechnen.

In den letzten Jahren haben die Arnikabestände in Mitteleuropa stark abgenommen, weshalb Heilmittelhersteller heute auf Vorkommen aus Osteuropa zurückgreifen müssen. Der Grund für die rapide Abnahme der Pflanze ist die Zerstörung ihres Lebensraums – des artenreichen Borstgrasrasens, der im Volksmund auch Bürstlingswiese genannt wird. Diese speziellen Magerwiesen sind für die Landwirtschaft wenig ertragreich, so dass sie entweder aufgedüngt oder aufgeforstet oder als Bauland ausgewiesen und kurze Zeit danach überbaut werden.

Mit dem Verschwinden des Lebensraums verschwindet auch die Arnika, so wie zahlreiche weitere Pflanzen und Tiere, die an diese speziellen Magerwiesen gebunden sind. In Österreich ist der Rückgang im Vergleich zu anderen europäischen Staaten besonders gravierend – dies obwohl sowohl die Arnika als auch ihr bevorzugter Wuchsort, die artenreichen Borstgrasrasen, europaweit gemäß der FFH-Richtlinie zu schützen sind.

Wir bringen uns damit nicht nur um die Heilkraft der Arnika, sondern um einen beeindruckenden Artenreichtum, der, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen, unser Leben bereichert. In Nachbarländern wie Tschechien oder Italien, oder auch in Belgien ist dieser Lebensraum und damit die Arnika erhalten geblieben (siehe Abb. 3). In Deutschland, Belgien und Luxemburg werden in aufwändigen Projekten Borstgrasrasen wieder hergestellt, damit in ein paar Jahren die Fülle an Leben in diesem faszinierenden Magerhabitat für die Natur und den Menschen wieder zur Verfügung steht.

Der Naturpark Nordwald sieht in seinem Konzept die „Förderung seltener, für das Gebiet charakteristischer Pflanzenarten und Lebensraumtypen die durch Beweidung gefördert werden (u.a. Böhmischer Kranzenzian, Arnika, Borstgrasrasen)“ vor. Zusätzlich zu dem die Arnika fördernden Beweidungsprojekt sieht das Naturparkkonzept für die heimische Arnika ein spezielles Artenschutz- und Vermehrungsprojekt vor.

In ein paar Jahren leuchtet die Arnika dann wieder in unser Leben und vertreibt Tristesse. Das Naturpark-Kräuterweiblein rät Dir: Lass diese wunderbare Pflanze in Dein Herz, und Du blühst mit ihr auf.